Ostern
Neulich lief in einem der dritten Fernsehprogramme einer meiner Lieblingsfilme: „Spiel mir das Lied vom Tod“. Einer der klassischen Italo-Western aus den 70er Jahren. Ein Kennzeichen der meisten Western ist es, dass ein „Guter“ sich gegen eine Übermacht „Böser“ durchsetzt. Die Bösen müssen sterben, der Gute überlebt. Allerdings hat es auch oft mit Rache zu tun, Rache für erlittenes Leid. Dazu sagt Gott allerdings: „Die Rache ist mein!“ Aber dann fällt mir auf: Gott rächt sich nicht an den Menschen, die sich gegen ihn wenden, ihn ablehnen und ihn verlassen oder sogar die, die zu ihm gehören, töten. Gott hat die Möglichkeit geschenkt, diese Schuld los zu werden. Das ist die Botschaft von Ostern! An dem Tag, den wir heute Karfreitag nennen, wurde der einzige Gute von einer bösen Menge unter Mithilfe der Besatzungsmacht getötet. Aber dabei blieb es nicht. Jesus Christus, der Mensch gewordene Gott, gab sein Leben am Kreuz hin für alle Menschen. Auch für die schlimmsten Sünder. Allerdings bedarf es der Umkehr, also ein Bekennen und Bereuen der eigenen Schuld. Wer so zu Jesus kommt, also bekennt: „Ich habe gesündigt vor Gott und den Menschen…“ wie der „verlorene Sohn“ in dem von Jesus erzählten Gleichnis, der wird die Vergebung Gottes erhalten. Denn es blieb ja nicht beim Tod von Jesus Christus. Er ist am dritten Tag, am Ostermorgen, auferstanden von den Toten. So sagt er es auch dem Apostel Johannes, was dieser in der „Offenbarung“ aufgeschrieben hat: Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offenbarung 1,18) Er hat den Tod besiegt, damit alle, die an ihn glauben, ewiges leben haben. Deshalb ist für Ostern auch eher angesagt: „Spiel mir das Lied vom Leben“. Da gibt es einige, z.B.: „Freuet euch, das Grab ist leer, er ist auferstanden. Dem Tod hat er die Macht genommen, Jesus ist der Herr!“ Ja, unser irdischer Leib wird immer noch sterben, aber es gilt das Versprechen der Auferstehung der Toten zum ewigen Leben in einem neuen, himmlischen Leib. „…und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein. Noch Leid, noch Geschrei, noch Scchmerz wird mehr sein. Denn das Erste ist vergangen… Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,4f) Stimmen Sie doch mit ein in den Ostergruß: „Er ist auferstanden!“ und als Antwort: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“
(Wolfgang Barth)